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Eine goldene Bronzemedaille

Der TV Refrath wird Dritter bei den Deutschen Pokalmeisterschaften 2022

Ein sensationelles Wochenende liegt hinter der Pokalmannschaft des TV Refrath. In der Besetzung David Pfabe, Jamal Oudriss und Fabian Wahl sicherte sich das Team die Bronzemedaille bei den Pokalmeisterschaften für Verbandsklassen.

Nach 2014 und 2019 gewinnt 2022 bereits zum dritten Mal eine Refrather Mannschaft eine Medaille: „Dieser Wettbewerb scheint uns zu liegen“, so Jakob Eberhardt, „allerdings ist die Medaille 2022 sicherlich die überraschendste und vielleicht aus diesem Grund auch die schönste“.

Die Gruppenauslosung 2022 bescherte dem TVR Gegner aus Steinach, Potsdam, Gerolstein und Ulm: Gegen Steinach und Potsdam gab es zwei klare 4:0 Siege, die laut Kapitän Fabian Wahl auch „zu erwarten“ gewesen waren. Den ersten richtigen Härtetest stellte die Partie gegen die TTG Gerolstein-Daun dar: In einem knappen Match siegte der TVR mit 4:1, wobei besonders Fabian Wahl in diesem Spiel andeutete, dass an diesem Wochenende mit ihm zu rechnen ist. „Fabian hat gegen den nominell stärksten Spieler gewonnen und somit den Grundstein zum Sieg gelegt“, lobte David Pfabe seinen Mitspieler. Die Gruppenkonstellation wollte es so, dass auch der SSV Ulm bis zu diesem Zeitpunkt drei Siege eingefahren hatte und somit am Samstagsmorgen ein echtes Gruppenfinale stattfinden konnte.

Der Start in die Partie glückte durch einen 3:0 Erfolg von David Pfabe gegen Shoneye. Im Anschluss folgte eine dramatische Niederlage von Jamal Oudriss gegen Braunwarth mit 9:11 im Entscheidungssatz. „Das war ein großartiges Spiel“, lobte Jakob Eberhardt die beiden Nachwuchsspieler. Fabian verlor im Anschluss nach großartigem Kampf gegen Elseberg knapp mit 1:3, dafür siegte das Refrather Doppel Pfabe/Oudriss souverän gegen Shoneye/Orlov vom SSV Ulm. Das Spitzeneinzel von David Pfabe gegen Mathis Braunwarth hatte wieder alles zu bieten was ein Tischtennisspiel ausmacht. Am Ende gewann der Ulmer mit 11:9 im fünften Satz unter dem Jubel seiner eigenen Mannschaft. „Viele dachten, dass das unser K-O ist, doch dann hat Fabian mal so richtig geliefert und ein grandioses Match gezeigt“, so Eberhardt. Gegen Shoneye siegte der Refrather mit unbändigem Willen und nach einem Wahnsinnsspiel mit 11:6 im Entscheidungssatz. „Das war mit Sicherheit eins der besten Spiele von Fabian in seiner kompletten TT-Laufbahn“, lobte Betreuer Thomas Pellny den Refrather Leader. Nun lag es an Jamal Oudriss und Frank Elseberg dem ganzen Spektakel das i-Tüpfelchen aufzusetzen und auch die Beiden schenkten sich nichts. Nach Abwehr von zwei Matchbällen und mehreren Satzbällen siegte schlussendlich der Ulmer Routinier in der Verlängerung des fünften Satzes. Damit war klar, dass die Refrather einen Gruppenersten und der SSV Ulm einen Gruppenzweiten zugelost bekommen sollten.

Das Viertelfinale gegen Freiburg toppte die Dramaturgie des Ulm Spiels nochmal: Auf eine knappe Niederlage von Jamal Oudriss (gegen Brugger) folgte ein klarer Sieg von David Pfabe (gegen Goetschi). Daran anschließend folgte eine knappe Niederlage von Fabian Wahl gegen Eichner und eine, in der Deutlichkeit überraschende, Pleite von Pfabe/Oudriss gegen Brugger/Glunk. „Bei 1:3 haben viele mit einem Ausscheiden des TVR gerechnet“, so Eberhardt, „allerdings sind die Drei nochmal über sich hinausgewachsen“.

Auf den deutlichen 3:0 Erfolg von David Pfabe (gegen Brugger) folgte der lang ersehnte 5-Satz Sieg von Youngster Jamal Oudriss gegen Eichner und der letztlich souveräne Siegpunkt von Fabian Wahl gegen Goetschi. „Die Aufholjagd war vor allem mental eine unglaubliche Willensleistung“, lobte Eberhardt die Mannschaft.

Im Halbfinale gegen den TTC Elz konnte David Pfabe zwei sensationelle Siege für den TVR einfahren. Dem gegenüber standen drei Niederlagen von Fabian Wahl (gegen Schneider), Pfabe/Oudriss gegen Knossalla/Jeuck und von Jamal Oudriss (gegen Knossalla). In den beiden Einzeln siegten die Refrather jeweils im ersten Satz, mussten aber im Anschluss die Überlegenheit der Gegner anerkennen, das Doppel war bei der 0:3 Niederlage chancenlos. Beim Zwischenstand von 1:1 hätte Jamal nach einem dramatischen 5-Satz Match gegen Jeuck den TVR in Führung bringen können. „Wer weiß was dann passiert wäre“, meinte Fabian Wahl nach dem Spiel, „ansonsten ging die Niederlage in Ordnung, insgesamt hat die bessere Mannschaft gewonnen“.

Trotz der abschießenden Niederlage bleiben die Deutschen Pokalmeisterschaften allen Beteiligten in positiver Erinnerung. Jakob Eberhardt ließ sich zu einem sehr emotionalen Fazit hinreißen: „Es war wunderbar, dass alle Spieler ihren speziellen Auftritt hatten: Fabian spielerisch mit Sicherheit gegen Ulm, von der Dramaturgie her beim Spielstand von 3:3 gegen Freiburg. Jamal vom spielerischen, auch ohne Sieg, gegen Ulm, aber von der Wichtigkeit und der mentalen Stärke bei 2:3 gegen Freiburg. Und David war das ganze Wochenende phänomenal – 9:1 Siege, mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen“.

Zudem war für Eberhardt der Zusammenhalt und auch der Coach Thomas Pellny von entscheidender Bedeutung. „Einfach klasse wie sich Thomas reingehangen hat und es hat mir große Freude bereitet in den entscheidenden Momenten auch an der Box zu sitzen“, so Eberhardt, „außerdem ein Riesendankeschön an unsere Zuschauer und die Jungs aus Efferen, die plötzlich im entscheidenden Spiel gegen Freiburg für eine Bombenstimmung auf der Tribüne gesorgt haben“.

Schon jetzt steht fest, dass die Refrather auch im kommenden Jahr im Pokal starten werden und laut Fabian Wahl auch wieder alles dafür geben „auch an den DPM 2023 teilnehmen zu können“.